Pinot noir oder Spätburgunder gehört zu den Primaballerinas unter den Roten. Zum Themenabend am 15. Februar probieren wir zwei Top-Vertreter aus Deutschland und Österreich:
Pinot noir „Ried Holzspur“ Reserve 2020
Weingut Gisperg
Teesdorf, Thermenregion
Alc.: 13,5 %
Restzucker: 1,2 g/l
Bewertungen:
Falstaff: (93 Pkte.):
Mittleres Karmingranat, Ockerreflexe, breitere Randaufhellung. Zarte Holzwürze, reife Erdbeerfrucht, eingelegte Kirschen, kandierte Mandarinenzesten, zarte Kräuterwürze. Mittlerer Körper, saftig, rotbeerig, feine Säurestruktur, gut integrierte Tannine, ein Hauch von Karamell, wirkt leichtfüßig und bereits gut entwickelt, ein vielseitiger Speisenbegleiter.
Das Weingut:
Seit 1996 führe ich Weine vom Weingut Gisperg. Es war damals ein Geheimtipp. Und obwohl jetzt mittlerweile zu den Besten in der Thermenregion gehörend, sind die Preise immer noch auf dem Boden geblieben. Johann Gisperg kann auf z.T. schon alte Reben insbesondere der Burgundersorten zurückgreifen. Aus der Top-Riede „Holzspur“ kommen seine Reserve-Weine. Sowohl St. Laurent als auch Pinot noir (aber auch Zweigelt) gehören jährlich mit zu den besten des Jahres. Mit dem Einstieg des Sohnes von vor 10 Jahren, hat sich die Stilistik noch mal weiterentwickelt.
Pinot noir „Kirschgarten“ GG 2022
Weingut Philipp Kuhn
Laumersheim, Pfalz
Alc.: 13,5 %
Gewinner des Deutschen Rotweinpreis 2002, 2004 & 2012 (German Red Wine Award)
Die Weingärten in der Großen Gewächslage (Grand Cru) Kirschgarten sind mit besten Edelklonen aus Frankreich bestockt. Die Erträge liegen bei lediglich 35 hl/ha. Der Kirschgarten liegt an der direkten Abbruchkante zum Rheintal. Hier tritt der massive, urzeitliche Kalksteinfels hervor, der für die Typizität dieser Weine verantwortlich ist. Sonnendurchfluteter Südosthang in einem windgeschützten Talkessel.
Unsere Spätburgundertrauben werden traditionell durch Maischegärung über 14-21 Tagen konsequent durchgegoren. Dabei werden die Bottiche mehrmals am Tag untergestoßen, um möglichst viel Farbe und Aromen aus den Schalen zu extrahieren. Der Wein lagert knapp 2 Jahre hälftig in neuen und gebrauchten Barriquefässern aus besten franz. Tonnellerien. Die optimale Flaschenreife wird er nach 7- 10 Jahren erreichen
Hochwertiger Pinot Noir von internationalem Format, intensive Fruchtnote erinnernd an Cassis, Walderdbeere, schwarze Kirschen und Pflaumen. Fleischige Noten und Anklänge von schwarzer Olive sowie Schokolade findet man in einem sehr vielschichtigen Geschmacksbild, dazu immer wieder Kirsche. Der Name der Lage scheint hierbei auch Pate zu stehen. Ein wundervoll eingebundener fester Körper verleiht Dichte und Struktur wird dennoch elegant, nahezu verspielt in das Gesamtbild des Weins eingebunden. Im Finale besitzt der Wein einen süßen Kern, aber dennoch Biss. Ein großes Lagerpotential.
Das Weingut:
PHILIPP KUHN war bereits als 20 Jähriger alleinverantwortlich für den Weinausbau und für die Weinberge im elterlichen Gut. Mit dem 1992er lieferte er seinen ersten Jahrgang ab. Als noch relativ junger Winzer, darf er sich deshalb nach bereits 30 gemeisterten Jahrgängen als alter Hase in der Branche bezeichnen, der seinen nachhaltigen Beitrag zum Gelingen des „kleinen Weinwunder Deutschlands“ beisteuerte. PHILIPP KUHN ist einer die die deutsche Weinszene in den letzten Dekaden geprägt hat. Die hochdekorierten nationalen und internationalen Auszeichnungen reihen sich bei ihm auf, dass in der kleinen Weinprobierstube kaum noch Platz in Vitrinen und an Wänden ist. 10 x Deutscher Rotweinpreis und 5 x Deutscher Rieslingpreis stehen für eine der beständigsten Weinqualitäten in Deutschland und ist bis dato von keinem anderen Weingut erreicht. Die Basis des Erfolgs ist neben dem richtigen Bauchgefühl und der Feinsinnigkeit für Weinberg und Weinausbau, vor allem das beachtliche Portfolio an hochdekorierten Einzellagen. Sie sind das Fundament, welches den markanten Philipp Kuhn-Weinen ihr Profil und ihren Charakter verleiht.
„Weingut des Jahres 2023“ (Eichelmann)