1. Riesling:
Mosel:
Vogelsang (Trittenheimer Apotheke) 21
Weingut Loersch
Unverkennbar „Loersche“ Handschrift im Duft. Der Duft von aneinandergeriebenen Steinen. Aber auch eine schöne Frucht kommt durch, die sich dann am Gaumen leicht restsüß wunderbar breit macht. Intensiv salziger Abgang. Klassisch moselanische Spannung zwischen Süße und Säure. Bei 11,5 Vol. % sehr trinkig.
18 €
Bremmer Calmont GG 22
Weingut Kilian Franzen
Sehr klare („kristalline“) und ruhige Handschrift des Winzers. Eindeutig Mosel. Eindeutig Riesling. Vereint die klassischen Pfirsich-Noten mit zitrischen Eindrücken. Hat Klasse und Tiefgang. Gehört zu meinen Favoriten.
32 €
Österreich:
1000-Eimer-Berg 23
Weingut Nothnagl
Die Wachauer Marille lässt grüßen. Bei 13,5 Vol. % wirkt dieser Samragd geradezu leicht, wenngleich sofort zu erkennen ist, dass die Ösis gegenüber den Moselanern mehr Muskeln zeigen. Sehr hübscher Wein.
19
Heiligenstein 22
Weingut Brandl
Auf der einen Seite ein Marillen-Konzentrat, aber auch die (man kann es nicht anders sagen) heiligensteintypische Kräuter-Würze. Ganz großes Riesling-Kino und für viele sogar der Riesling-Star der Verkostung.
21 €
Pfalz:
Kirschgarten GG 22
Weingut Kuhn
An erster Stelle steigt gleich mal eine geradezu klirrende Mineralik aus dem Glas. Weniger Frucht – mehr Salzigkeit. Rauchig-reduktiv. Eindeutige Kuhn-Handschrift. Das mag man, oder halt nicht. Die meisten lassen sich nicht so sehr von dieser Stilistik fangen. Ich muss allerdings sagen, dass ich beim nach-probieren am Sonntag festgestellt habe, dass sich hinter dieser „Wand aus Mineral“ ein sehr reifer Riesling versteckt, der sicherlich noch ein paar Jahren erst richtig wachgeküsst werden wird.
42 €
Forster Ungeheuer GG 23
Weingut Moosbacher
Dem fehlt so ein bisschen der rieslingtypsiche Duft. Etwas diffus. Dabei im Trunk her ein durchaus beachtenswerter Wein und in seiner eher ruhigen Art ein sehr guter Speisenbegleiter. Passte augezeichnet zur gebeizten Lachsforelle!
43 €
2. Blaufränkisch:
Eisenberg:
Eisenberg Reserve 21
Weingut Wachter-Wiesler
Ich gehe kurz raus, um den nächsten kulinarischen Gang zu holen und da wartet schon die ganze „Wein-Gesellschaft“ auf mein Urteil. Denn der Wein zeigt eine ganze eigene Art. Ein bunter Mix aus balsamischen und fruchtigen Noten, gepaart mit einer eisenberg-typischen Säure. Das Plenum hat bereits seinen Daumen nach unten gerichtet. Für mich ist es ein Wein, der v.a. versucht, Struktur zu zeigen. Markus Altenburger (seines Zeichens Top-Winzer aus Jois) meinte kürzlich, man könnte sich dem Geschmacksspektrum von Blaufränkisch nur annähern. Er sieht ihn irgendwo zwischen Pinot noir, Syrah und Sangiovese. Bei diesem Wein sind wir am ehesten beim italienischen Vertreter.
22 €
Saybritz 2018
Weingut Kopfensteiner
Hier zeigt sich, wie sich die Lagerung der Sorte positiv auswirkt. War er in der Jugend noch eher zurückhaltend, tut sich jetzt ein ganzer Korb von Duftimpressionen auf: Karamell, Kakao, Waldbeeren. Sehr füllig und ein toller, stimmiger Gesamteindruck. Ruht in sich. Das ist seine Ausstrahlung.
32 €
Mittelburgenland:
Dürrau 22
Weingut Kerschbaum
Zigarrenkiste, Kirsche, Heidelbeeren, Lakritz. Im Vergleich zum Saybritz ist er momentan noch vordergründiger und noch nicht so „gesammelt“. Braucht sicher noch Zeit, aber zeigt bereits seine Anlagen. Abwarten.
26 €
Altes Weingebirge 19
Weingut Bauer-Pöltl
Eindeutig Cassis! Geräucherter fetter Fisch. Sehr strukturierter Blaufränkisch mit wunderbarem Zug im Trunk. Zeigt absolute Klasse und gehört zu den Besten.
35 €
Leithaberg:
Oberer Wald 21
Weingut Feiler-Artinger
Pinot-artiger Blaufränkisch. Heidelbeeren. „Luftgewehrkugel“ (Walter) Ich habe den Wein bereits am Vorabend aufgemacht. Da war dieser hochgelobte Wein für mich noch enttäuschend. Tags darauf (bei der Probe) zeigte sich dann ein sehr guter Blaufränker und am Laufe des Abends wurde der Wein immer besser. Dem muss man noch Zeit geben. Denn da wächst was Großes ran.
33 €
Reisbühl 19
Weingut Kirchknopf
Für viele der beste Rotwein des Abends. Kirsche und eindeutig Biskuit. Sehr fein abgestimmte Art. Bei aller Dichte ist der Wein nie überladen. Zeigt, was die Sorte leisten kann. Würdiger Abschluss eines großen Abends.
33 €