Es gibt Weintrinker und Menschen, die Wein trinken. Ich zähle mich zu ersteren. Was unterscheidet beide? In erster Linie trinkt der Weintrinker mehr vom edlen Gesöff, wenn man mal die Alkoholiker beiseitelässt (was nicht immer eindeutig abgrenzbar ist😊). Und das scheinbar paradoxe daran: Weintrinker goutieren keine Exemplare, die vom Geschmack her zu überladen sind. In der Fachsprache nennt man solche Weine „laut“. Es gibt wohl wenig Menschen, die täglich einen fetten Schweinebraten...
Weingenuss spielt sich zu großen Teilen in einem gutbürgerlichen Milieu ab. Hier sind die Grundbedürfnisse gestillt und man hat den „Luxus“ sich mit moralischen Fragen von Lebensmitteln zu beschäftigen, was hier nicht despektierlich gemeint sein soll. Nein. Im Gegenteil: Es ist gut, wenn sich (erfolgreiche) Menschen Gedanken darüber machen, wie es auch in Zukunft gut weitergehen kann. Denn Probleme für die Menschheit gibt es genug. Und Weintrinker sind nicht selten wissend. Und so ist...
Vielleicht kennt Ihr das: Ihr fahrt im August in den wohlverdienten Urlaub. Am besten ans Meer und in den Süden. Weil da das Klima so gut ist. Schließlich müsst Ihr aber feststellen, dass Ihr die Hitze kaum ertragen könnt und froh seid, wenn ihr im klimatisierten Hotelzimmer Zuflucht finden könnt. Der befreundete Winzer Johann Gisperg meinte einmal, dass es dem Weintrinker beim Wein trinken ähnlich erginge: am wohlsten fühlt er sich halt mit Weinen, die aus Breitengraden kommen, welche...
In den 80er und 90er Jahren gab es eine aus der amerikanischen Weinszene kommende Bezeichnung, welche die Abneigung gegenüber Chardonnay zum Ausdruck brachte: ABC. Ein Akronym für: Anything but Chardonnay Zu dieser Zeit war der Chardonnay in Amerika sehr in Mode. Doch feinsinnigen Weintrinkern war dieser Wein zu üppig, alkoholreich und vordergründig. Noch dazu war er oftmals förmlich vom Aroma des Barrique-Fasses (oder eben Barrique-Chips) erschlagen. Ich erinnere mich selbst an eine...
Da lohnt eine differenzierte Betrachtung, denn eine Sichtweise, welche die Welt in schwarz und weiß (oder Gut und Böse) einteilt, sollten wir möglichst in unseren „märchen-glaubenden“ Kinderzimmern lassen. Wenn man in Zusammenhang mit Bioweinen von guten oder schlechten Weinen redet, gibt es in erster Linie zwei Faktoren zu beachten: - Eine umwelttechnisch ethische Perspektive und - Eine gustatorische Perspektive Als in den 70er Jahren die Bio-Welle begann, war das Klientel v.a. an...
Wein ist ein Lebensmittel ohne Ablaufdatum. Anstatt von Mindesthaltbarkeit, welches bei Getränken unter 10 % Alc. angegeben werden muss, spricht man beim Wein von Trinkreife. Allerdings wird und kann die ideale Trinkreife bei Weinen nicht auf dem Etikett angegeben werden, da dies niemand analytisch feststellen kann. Wer also die ideale Trinkreife erfahren möchte, sollte sich auf die Erfahrung eines Weinhändlers oder Winzers verlassen. Dieser spricht dann auch vom (Lagerungs-) Potenzial. Mit...
Was macht ein Vollernter?: Die Maschine fährt über die Rebreihe und bildet soz. einen Tunnel. Die Rebstöcke werden am Stamm gerüttelt, sodass die einzelnen Beeren abfallen. Sie fallen auf ein Lamellensystem, das die Stämme der Rebstöcke umschließt. Über ein Förderband werden die Beeren zu einem Auffangbehälter geleitet, während ein Gebläse verhindern soll, dass Laub und kleine Äste ins Traubengut gelangen. Die Vorteile eines Vollernters liegen in der deutlich höheren...
...am Beispiel Roter Veltliner, Neuburger und dem Blauen Wildbacher Autochthon bezeichnet man (wenn auch wissenschaftlich nicht ganz korrekt) Weine, die ausschließlich in einem bestimmten Gebiet vorkommen. Portugal hat z.B. eine ganze Reihe von autochthonen Rebsorten. Aber auch das kleine Österreich bietet eine beachtliche Vielfalt an autochthonen Weinen an. Der Rote Veltliner ist eine Sortenrarität, die ausschließlich im Weinbaugebiet Wagram und dem angrenzendem westlichem Weinviertel...
Wein und Preis: Der Durchschnittpreis pro Flasche Wein liegt in Deutschland bei knappen 3,-- €. International wird das doppelte von dem ausgegeben. Aber wie entsteht nun der Preis eines Weines. Ganz einfach gesagt: durch die Produktionskosten + den Gewinn. Beides kann deutlich differieren! Dazu kommt die Nachfrage nach dem Wein. Sehen wir uns erst mal die Kostenseite an. Da geht`s schon mal an, wo der Wein wächst. Steht der Wein z.B. auf einer top Steillage in der Mosel, so sind sowohl die...